H2-Atemtest

Was ist ein Atemtest und wann wird er empfohlen?

Die Indikation zur Durchführung eines H2-Atemtestes sind unklare Durchfälle, Blähungen, Völlegefühl, Bauchschmerzen und Übelkeit.

Atemtests machen sich zunutze, dass im Magen-Darm-Trakt vorhandene Bakterien Substanzen spalten. Die dabei entstehenden Produkte gelangen in den Blutkreislauf und von dort in die Lunge, wo sie abgeatmet werden und mittels Atemtest gemessen werden.

Beim H2-Atemtest wird die Konzentration von Wasserstoff (H2) gemessen, ein Produkt der Spaltung von Kohlenhydraten im Darm. Je nachdem, welche Funktion untersucht werden soll, wird eine Testsubstanz mit einem bestimmten Zucker verabreicht. Gegeben werden in unserer Praxis Laktose, Glukose oder Fruktose.

Laktose-H2-Atemtest:

Wird durchgeführt bei unklaren Durchfällen oder Blähungen, insbesondere bei Verdacht auf Laktose-Intoleranz. Dabei fehlt im Dünndarm ein Enzym, mit der die Laktose (Milchzucker) gespalten wird. Deshalb kann sie nicht aufgenommen werden, gelangt in den Dickdarm und wird dort von den Darmbakterien zersetzt. Das führt zu Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall. Die – ungefährliche – Störung ist mit 10-15% Betroffenen in Westeuropa weit verbreitet und bessert sich durch entsprechende (laktosearme) Ernährung.

Fruktose-H2-Atemtest:

Wird angewandt bei unklaren Durchfällen, Blähungen, Luft im Bauch, Völlegefühl, Übelkeit und anderen uncharakteristischen Bauchbeschwerden, insbesondere bei Verdacht auf Fruktose-Intoleranz. Fruktose (Fruchtzucker) ist häufiger Bestandteil unserer Ernährung, der im Haushaltszucker, Obst und Honig vorkommt. Bei manchen Menschen ist die Aufnahme aus dem Dünndarm durch einen schlecht funktionierenden Transportmechanismus vermindert. Wie bei der Laktose-Intoleranz gelangt die Fruktose dann in den Dickdarm und führt zu Beschwerden. Auch hier hilft eine entsprechende Diät.